Veranstaltung: Mai 2024

Di
21.5.24
19.30 Uhr

wie die flüchtige Skizze eines anderen
Ein Abend mit Michael Krüger

Event-Picture: wie die flüchtige Skizze eines anderen <br> Ein Abend mit Michael Krüger © Foto Meinen/Suhrkamp Verlag
© Foto Meinen/Suhrkamp Verlag

Lesung & Gespräch

Michael Krüger (geboren 1943 in Wittgendorf) ist Romancier, Essayist und eine Verlegerlegende. Wie kein anderer prägte er den deutschen Literaturbetrieb in den letzten Jahrzehnten. Vor allem aber ist er ein Dichter. Der typische Krüger-Tonfall, der die Leser:innen seit seinem Lyrikdebüt Reginapoly (Carl Hanser Verlag 1976) bis zu seinem jüngsten Band Im Wald, im Holzhaus (Suhrkamp Verlag 2021) begleitet, zeichnet sich aus durch ein unsentimental konstatierendes Parlando, getragen von einer Lakonie, die sich nah am gesprochenen Wort bewegt. Die Gedichte sind gelassen, nie aber abgeklärt oder routiniert. Es sind, im Goethe’schen Sinne, Gelegenheitsgedichte, angeregt durch die Wirklichkeit, durch die ersten und letzten Dinge und durch das, „was sonst noch geschah“. Krüger schreibt über das Reisen und das Nichtankommenwollen, seine Jugend in Nikolassee zwischen Kirche und Kleist-Grab und dem Traum, der Welt „brüderlich in die Speichen zu greifen“. Viele Texte sind als Widmungsgedichte Gespräche mit und über Freunde (Brendel, Rihm etc.), andere sind Notate oder Notizen von unterwegs (die Leser:innen werden nach Syrakus, Modena, Skopje und in die Abruzzen geführt). Immer wieder wird die belebte und unbelebte Natur zum Gegenstand der Betrachtung: Schaumkraut, Storchschnabel und Hexenzwiebel, Graumantelwürger und Ziegenmelker. Von der „geschwätzigen Mafia der Spatzen“ ist die Rede oder von der „wimmelnden Schönfärberei“ der Ameisen. Alles kann Eingang finden in diese Texte, selbst die „Zäpfchen auf der Schrillleiste“ eines Sumpfgrashüpfers. Die späten Gedichte sind unsentimentale Berichte über das Altern, Krankheit und Medikamente, deren Namen (Venclyxto oder Venetoclax) an „aztekische Götter erinnern“.

In Lesung und Gespräch: Michael Krüger

Moderation: Ulrike Almut Sandig

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Ort:
Haus für Poesie
Kulturbrauerei

Knaackstr. 97, 10435 Berlin


Eintritt:
6/4 €


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